Thomas Sterna   -   Videoinstallationen und Performances

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Performances – Übersicht

Baden gehen – Letzte Performance in der temporären Skulptur Rolling Home am 27.3.2015

In einer Halle in der Nähe der MeBo-Ausfahrt in Meran Untermais baute der seit über 10 Jahren in Südtirol aktive Künstler Thomas Sterna im Dezember 2012 seine Skulptur Rolling Home: Eine riesige "Kiste" von 4 Metern Breite, eingefasst in Holzräder von 6,5 Metern Durchmesser. Im Inneren des kubischen Mittelteils befinden sich zwei, über eine Treppe verbundene Räume, die sich durch die komplexe mechanische Lagerung der Räder vollständig um eine Mittel Achse drehen lassen.
Diese Räume verwendete Sterna in den vergangenen beiden Jahren bereits für zwei Performances, die gleichzeitig live in die Halle übertragen und auf Video gebannt wurden: 2013 verwandelte sich die Drehskulptur durch Einbauten im Untergeschoss in eine Küche und wurde Schauplatz der ebenso absurd wie martialisch anmutenden Perfect Kitchen Show. Der im Raum fixierte Künstler versuchte dabei kaum mehr, als ein Steak zu braten, während der Raum sich um ihn in Bewegung setzte. Ein zahlreiches, nachhaltig beeindrucktes Publikum wohnte der Videoübertragung bei und erlebte hautnah die nicht minder beeindruckende Geräuschkulisse, die durch die auf Sterna einstürzenden Einrichtungsgegenstände entstand. 2014 wurde das Dachgeschoss des Hauses, in dem sich jedes Bezugssystem von oben und unten auflösen lässt, zum Atelier eines Künstlers. Bei der Aktion Unsterblich bis 11013 war zwar die gesamte Einrichtung des Raumes fixiert, jedoch flog Sterna sein Aktmodell förmlich "um die Ohren".

Am 27. März 2015 ist es wieder so weit und Thomas Sterna wird das Rolling Home zum wahrscheinlich letzten Mal vor dem Abbau der Skultpur in Bewegung setzen. Für die Performance "Baden gehen" wird das Innere des Erdgeschosses zu einem Badezimmer umgebaut. Dabei verwandelt sich die Rückwand des Küchenraumes von 2012 in den Boden des Badezimmers. Dieses wird zum Schauplatz eines Stücks Alltagsroutine, die regelrecht aus den Fugen gerät. Hauptakteur wird hier neben Thomas Sterna und seiner Tochter vor allem das schaumige Wannenwasser sein.



Konzept:

"Die Redewendung Baden gehen kann man wörtlich nehmen oder auch übertragen verstehen. Sinnbildlich betrachtet wird der Ausdruck zum Synomym für die Möglichkeit sein Ziel nicht zu erreichen, zu stolpern und zu Fall zu kommen, kurz, zu scheitern. Der Titel der Aktion eignet sich, so gesehen in meinen Augen hervorragend zur allgemeinen Charakterisierung meiner Vorstellung von Performance als visuellem Experiment mit fixen Parametern und mindestens einer Unbekannten: Hier, dem schaumigen Inhalt einer gut gefüllten Badewanne unter den Bedingungen eines sich drehenden Raumes."
Mit den technisch komplexen und programmatisch vielschichtigen Performances stellt sich Sterna dem an die Grenzen der Statik gehenden, scheinbar unmöglichen Versuch einer Rückführung virtueller Welten in reale Räume. Digitaler Videoschnitt und dreidimensionale Effekte liefern unbegrenzte Möglichkeiten, jede virtuelle Raumsituation ist mit wenigen Klicks gedreht und skaliert, das bewegte Bild vollständig manipulierbar. Der Betrachter ist längst daran gewöhnt, den Realitätsgehalt nicht zu hinterfragen. Die Gesetzmäßigkeiten des Abstrakt-Virtuellen, verlegt in die materielle Wirklichkeit, stellen den Performer vor eine kaum kontrollierbare Situation. Die Skulptur richtet sich gegen den Ordnungszusammenhang in ihrem Inneren und spielt gleichzeitig mit unseren Gewohnheiten der Bildrezeption.



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